Unsere Welt, die sich immer schneller verändert, verlangt gerade von den Haustieren sehr viel an Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Stress ist oft die Folge davon, dieser führt zu Veränderungen im Verhalten. Dies wiederum setzt nicht selten den Tierhalter unter Druck, und so entsteht ein Teufelskreis.
Bei Verhaltensauffälligkeiten ist neben einem ausführlichen Vorbericht die Allgemeinuntersuchung äusserst wichtig. Immerhin haben fast ein Drittel der Verhaltensprobleme auch körperliche Ursachen. Eine Blut- und Urinuntersuchung kann deshalb angezeigt sein. Die osteopathische Untersuchung gehört für mich immer dazu, weil mit ihr Probleme des Bewegungsapparates aber auch der inneren Organe besonders sensibel zu erfasst werden können.
Nach der Bestandesaufnahme kann ich vorschlagen, welche komplementämedizinischen Therapien den Patienten einzeln oder in Kombination unterstützen können. Homöopathische Mittel, Vitalpilze, Bachblüten und Phytotherapeutika sowie Pheromone kommen sehr häufig zum Einsatz, bei Problemen am Bewegungsapparat immer auch Osteopathie. Oft sind aber die Umstände verworren und die Ursachen liegen im Dunkeln. Solche komplexen Fälle kann ich mithilfe der Kinesiologie oder dem daraus entwickelten innerwise nicht nur zu analysieren sondern auch zu therapieren versuchen.
Zu jeder Verhaltenstherapie gehört aber neben einer allfälligen Anpassung der Lebensumstände an die arttypsichen und individuellen Ansprüche die praktische Umsetzung von «Management-»resp. Erziehungsmassnahmen in den eigenen vier Wänden wie auch im Freien resp. auf Spaziergängen. Bei Hunden ist die Zusammenarbeit mit einem*r geeigneten, nach modernsten Erkenntnissen ausgebildeten Hundetrainer*in von grossem Vorteil.
Je früher ein Problemverhalten angegangen werden kann, desto schneller kann es in der Regel auch gelöst oder zumindest verbessert werden. Tiere, die schon durch mehrere Hände gegangen sind, ganz besonders aber ehemalige Strassenhunde oder Hunde aus einer Tötungsstation sind häufig massiv traumatisiert. Die Aufnahme eines solchen Tieres verlangt dem neuen Halter extrem viel an Geduld, Einfühlungsvermögen und Beharrlichkeit ab, es kann Jahre dauern bis eine deutliche Verbesserung des Verhaltes erreicht wird. Entsprechend ist es meine Aufgabe, den Halter nicht nur zu unterstützen, sondern auch zu motivieren.